Blütenhonig von der Linde ist weiß, kräftig im Geschmack mit einem leichten Mentholgeruch. Lindenhonig als Mischung von Blüten- und Blatthonigen ist je nach Anteilen gelblich-grün bis braun, flüssig bis fest und mehr oder weniger fruchtig, reiner Lindenblatthonig flüssig, braun und sehr kräftig im Geschmack.
Beim Lindenhonig wird es also etwas komplizierter: Es beginnt damit, daß es DIE Linde nicht gibt. Botanisch unterscheidet man die häufigsten Trachtpflanzen in Sommer- und Winterlinde, Tilia platyphyllos, bzw. T. cordata. Diese sehen sich zwar sehr ähnlich, man kann die Linde aber eindeutig anhand der Behaarung bestimmen: die Blätter der Winterlinde sind oberseitig und am Stengel kahl, die der Sommerlinde leicht behaart. Die Winterlinde honigt ziemlich zuverlässig jedes Jahr, die Sommerlinde nur gelegentlich. Beide sind aber ergiebige Quelle für Honigtau, dem Ärgernis für Autofahrer, die im Sommer (versehentlich) unter einem Lindenbaum geparkt haben.
Die verschiedenen möglichen Mischungen machen die Linde geschmacklich so interessant, aber ebenso schwierig eindeutig zu beschreiben. Lindenhonig ist konstant je nach Standort und Jahr immer anders. Linden(blatt)honig ist zudem einer der Hauptbestandteile meiner Spättracht an meinem Hausstand.