72’er Baujahr, in Köln. Hauptschule, Abitur, Lehre als Tischler. Danach längerer Aufenthalt in Japan um den japanischen Möbelbau zu erlernen, nach der Rückkehr nach Deutschland Meisterschule und -prüfung. Weitere Aufenthalte in Süd/Ostasien, Meisterstelle als Tischler bei Yachtbau Schilling. Dann Studium der Regionalwissenschaften Japan in Bonn und Tôkyô. Imker seit der Jahrtausendwende, erst nur zwei Völker, dann mehr. Und es wächst weiter… Zur Zeit Tischler und Imker.
Zu den Bienen bin ich eher zufällig gekommen, zumindest dachte ich das lange. Mittlerweile glaube ich, es könnte auch Bestimmung gewesen sein. Die zwei Völker zu Beginn waren Teil der Bezahlung für einen Schreinerauftrag, halb scherzhaft, halb ernst ausbedungen. Das waren Carnicabienen einer ziemlich ‚vitalen‘ Landrasse, also stechlustig und schwierig zu beimkern. Der örtliche Imkerverein bot keinerlei Hilfe, ich hätte die falschen Beuten, Bienen und sowieso, war ich mit meinen dreissig Jahren nur halb so alt wie das zweitjüngste Mitglied. Regelmäßig wurden bei den Sitzungen im Vereinslokal 80. oder 90. Geburtstage bekanntgegeben, praktische Tipps waren dagegen Fehlanzeige. In meiner Not hörte ich mich um, traf einen tollen Imker im Bergischen Land, der mich in die Grundzüge der Königinnenvermehrung einführte. Dann hab ich alles gelesen, was mir zu Bienen unter die Finger kam, alle Imker genervt, die ich getroffen habe und dann hatte ich die besten Lehrer, die es zum Thema Imkern überhaupt gibt: Die Bienen selber! Heute kann ich über die Anfänge lachen, aber es war streckenweise schon ziemlich hart, auch und besonders für meine Umwelt. Bienenhaltung als Hobby zu bezeichnen, geht zumindest in meinem Falle meilenweit an der Realität vorbei, wenn ich mir die Brutalität anschaue, mit der sich die Bienen in alle Aspekte meines Lebens gedrängt haben.
Ein dickes Danke geht deswegen an meine Familie, Tabea und meine Lieben, die das Projekt Imkerei Sester durch ihre Unterstützung und Geduld überhaupt erst möglich gemacht haben. Und machen!